TRAUMA

DIE WUNDE, DIE VERLETZUNG

Ein Schocktrauma ist ein einzelnes, zeitlich abgrenzbares Ereignis, das unsere Bewältigungs- und Verarbeitungsfähigkeit übersteigt. Es ist von einer so hohen Intensität und Schnelligkeit gekennzeichnet, vergleichbar mit einem Blitz, der in einen Baum einschlägt, dass wir große Gefühle von Ohnmacht und Hilflosigkeit erfahren. 

 

 

 Ereignisse/Auslöser:

  • schwere Verluste
  • Verkehrsunfälle
  • Stürze
  • Überfälle
  • Naturkatastrophen
  • Notoperationen
  • medizinische Eingriffe
  • schwere Diagnosen
  • Vergewaltigung
  • Zeuge von Gewalt und Not

 

Trauma-Symptome:

  • Schmerzen
  • Nervosität
  • Schlafprobleme
  • Wutanfälle
  • Erschöpfungsgefühle
  • Depression
  • Panikattacken
  • kognitive Funktionsstörungen
  • Angstzustände
  • das Gefühl der Fremdbestimmung

 

 


Die 3 Überlebensreaktionen

Unser hochintelligentes Nervensystem reagiert evolutionsbedingt auf jede Gefahr oder jedes auch "nur" potentiell lebensbedrohliches Ereignis, ohne Einfluss unseres bewussten Willens, in einem Bruchteil von Sekunden. Unser altes Stammhirn oder sog. Reptiliengehirn übernimmt sozusagen das Steuer, ob wir wollen oder nicht, und setzt folgende drei wichtige Überlebensreaktionen in Gang: 

 

  • Kampf
  • Flucht
  • Erstarrung

 

Dieser autonome Wechsel von einem in Sicherheit ruhenden Zustand in maximale Verteidigungsbereitschaft ist natürlich biologisch sinnvoll und intelligent. Wenn wir im Wald in Kanada einem Bären begegnen, müssen wir schlagartig die Gefahrenquelle erkennen, einschätzen und handlungsbereit sein. Die Energie, die für unser Überleben mobilisiert wird, ist immens. Hormone werden ausgeschüttet, der Muskeltonus gesteigert, die Bronchien und Pupillen geweitet, Glukose ausgeschüttet, die Durchblutung gesteigert. Unser Körper befindet sich in einem hochgradig aktivierten Zustand von Alarm- und Reaktionsbereitschaft.

 

 

Von einem Schocktrauma sprechen wir dann, wenn unser Körper aus diesem hohen Erregungszustand nicht mehr von selbst herausfindet, auch wenn die Gefahr bereits vorbei ist. Das bemerken wir daran, dass wir uns nicht mehr entspannen können. Unser Körper bleibt in einem sog. dysregulierten Zustand erhöhter Wachsamkeit, Anspannung und Reaktionsbereitschaft stecken, was den dysregulierten Zustand aufrechterhält. Hält dieser hohe Stresszustand über einen längeren Zeitraum an, entwickeln wir Trauma-Symptome, wie z.B. Panikattacken, Substanzmissbrauch oder Depressionen.